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Meine Schokoladengeschichte

Jeder – so hoffe ich – hat seine Geschichte rund um die süße Versuchung, die einen – hat man sie erst einmal entdeckt, nicht mehr loslassen will. Da ich nicht nur gerne spreche, sondern auch gerne zuhöre und lese, würden mich Ihre Schokoladen-Geschichten interessieren. Schreiben Sie mir!

Ich selbst habe neben diversen kulinarischen „Ergüssen“ drei Schlüsselerlebnisse – oder besser Schlüsselpersonen, die mich rückblickend auf logische Weise zur Eröffnung meines kleinen Ladens gebracht haben.

Moritz von Thurn
Ich entsinne mich noch sehr genau. Meine Großmutter Irmgard von Thurn, genannt „Muck“, und mein Grossvater „Moritz“ pflegten nach dem sonntäglichen Essen ein wunderbares Ritual. Während es heutzutage zum guten Ton gehört, nach dem Essen – egal ob geschäftlich, Mittag – oder Abendessen – einen Espresso zu sich zu nehmen, war dies zu meiner Kindheit wenig verbreitet. Und so kam es, dass meine Großeltern eben nach einem wundervollen Mahl eine Tasse frisch zubereiteten Kakao servierten. Dazu wurde der Kakao Tasse für Tasse zuerst mit einem Schluck heißem Wasser zu einer sämigen Masse verquickt, um dann mit (wie es mir damals vorkam) sehr heißer Milch aufgegossen zu werden.  Dies alles geschah in  einem kobaltblauen Becher, den Muck als einen der wenigen Gegenstände nach den Kriegswirren aus Regensburg hatte retten können. Variiert wurde dies durch Zugabe von Zucker (Moritz verlangte stets  braunen Rohrzucker), Sahne, einer Vanille-Schote oder (wie ich es liebe) mit einem extra Stück Schokolade, die sich während des stetigen Rührens ganz langsam auflöste – und wenn man mal wieder zu schnell getrunken hat, am Boden zum finalen Verspeisen auf mich „wartete“.
Bis heute halte ich den kobaltblauen Becher in Ehren und bereite meinen Kakao nach dem selben Rezept wie Moritz und Muck zu.

Richard Koschitz
Während meiner Grundschulzeit hatte ich das große Glück, durch meinen (noch heute) besten Freund* Richard dessen Familie näher kennen lernen zu dürfen. Familie Koschitz nahm mich mit auf meine ersten Vernissagen, zum Skifahren ins Salzburger Land, ins Landhaus nach Nizza – und in Richards Heimatstadt Wien. Dass Wien nicht nur köstliche Mehlspeisen und die legendäre Sachertorte zu bieten hat, sondern auch vorzügliche Confiserien und Chocolaterien, lernte ich schneller als ich meine Augen – angetan von dem wundervollen Schmelz der Schokolade – genüsslich schließen konnte. So kam ich nicht umhin, eine kleine und feine Auswahl österreichischer Schokoladen und die köstlichen Liliput Pralinen von Altmann & Kühne zu importieren, um meine Kunden an diesem Genuss teilhaben lassen zu können.

Monique Tschanz
Monique hat die Gabe, komplexe Situationen auf eine einfache und geniale Weise zu meistern. Sie lädt mit einem fast schon mahnenden „á table“ zum Abendessen <franz.>. Dort wird man unweigerlich in den Bann von Konversation, neuen interessanten Menschen, Hauptgängen, Zwischengängen, ZwischenZwischengängen und diversen anderen Gängen gezogen, so dass sich ein großer gemeinsamer Nenner in die Luft und auf die Gäste legt. Nur wer dieses wundervolle Gefühl von Glück bei Monique, egal ob in Genf, in den Bergen bei Lausanne oder in Frankfurt hat genießen dürfen, kann nachvollziehen, wie schön es ist, nach einem phantasievollen Mahl vor dem Käse und der abschließenden Zigarre (ich bin normalerweise Nichtraucher) ein Stück feinste, handgeschöpfte Schokolade und eine kleine Tasse belebenden Espresso zu sich zu nehmen und zusammen mit alten und neuen Freunden Ideen in Angriff nehmen zu dürfen, von denen man Stunden zuvor noch nicht einmal zu träumen wagte. Zum großen Glück (für Frankfurt) hat sich mein bester Freund* Alexander die Chance nicht entgehen lassen und Monique durch einen Ring und ein Versprechen von der Schweiz nach Frankfurt „verführt“ (Danke Alex).

Sie sehen, Schokolade ist (auf jeden Fall für mich) weit mehr als ein wundervolles Nahrungs- und Genussmittel.

*Nicht verwirren lassen, ich habe fünf beste Freunde...

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